Andreas Häfner
„Ich liebe es, Dinge zu verbessern.“
Mathematische Optimierung, Schober-Dynamik und …
„Wo immer möglich optimiere, strukturiere, plane ich. Effektivität macht mir Freude und fordert meinen mathematischen Spieltrieb heraus,“ beschreibt sich Andreas Häfner selbst und präzisiert: „Das ist aber kein Zwang. Ich schätze auch Spontanität sehr; manchmal ist Planung nämlich unsinnig.“ In der Tat, Andreas ist auch für Überraschungen gut, dazu später mehr.
Seit Januar 2018 arbeitet er als Data Scientist bei Schober und sorgt im Analyse-Team dafür, dass aus Daten Erkenntnisse für effektive Marketing-Maßnahmen werden. Neben Standard-Anwendungen betreut Andreas komplexe Kundenprojekte, bei denen es um neue Daten und Komplett-Analysen geht – Geomarketing/Geofencing etwa. Das dritte Aufgabenfeld: Er ist aktiv bei der universal data orchestration (udo) Plattform. Dazu modelliert er Daten in udo so, dass Nutzer kein Mathe-Studium brauchen und dennoch ihre Kundeninteraktion tip-top ist. Ist das schon Wahnsinn oder einfach nur Optimierung auf Knopfdruck?
Der Ehrgeiz erwacht, aber immer schön locker
Aber der Reihe nach: Aufgewachsen ist Andreas im Nürnberger Land, rund 10 Kilometer von Nürnberg entfernt. Hier ist er zur Schule gegangen und, wie er sagt, bis zur Kollegstufe leistungsmäßig nicht besonders aufgefallen. Mit Freunden treibt er damals Sport – Fußball, Volleyball, Tischtennis – probiert aber auch exotischere Sportarten wie Bogenschießen.
„Doch dann hat sich bei mir der Ehrgeiz gezeigt und ich habe mich mehr reingehängt als früher. Und siehe da, ich konnte auf einmal viele Dinge sehr gut, von denen man vorher angenommen hatte, die Begabung fehle“, erinnert er sich. Ehrgeiz ist auch heute wichtig für ihn. Wobei zu Ehrgeiz auch Disziplin gehört, damit „ich das beste mir mögliche Ergebnis erziele“, erklärt er und fügt an: „Klar, man muss immer wieder mal den inneren Schweinehund überwinden und Ziele konsequent verfolgen.“ Auch wenn Disziplin für den Franken – privat wie beruflich – wichtig ist, sie bleibt Mittel zum Zweck, den eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Gleichzeitig ist er entspannt und locker im Umgang. Toleranz gegenüber anderen findet er selbstverständlich. Wer Andreas kennenlernt, trifft einen aufgeschlossenen Menschen, der zuhören kann und gerne lacht.
Tüfteln oder die Sache mit der mathematischen Optimierung
Mit der Kollegstufe erblüht auch das Interesse an der Mathematik, wo sich seine besondere Begabung zeigt. Sein Lehrer im Mathe-Leistungskurs fördert ihn und motiviert schließlich zum Studium der Wirtschaftsmathematik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Mathematische Optimierung und die Teildisziplin Konvexe Optimierung reizen ihn besonders. In diesem Bereich der angewandten Mathematik geht es darum, optimale Parameter für ein komplexes System zu finden. Optimal heißt: eine Zielfunktion zu minimieren oder zu maximieren. Das klingt zu abstrakt? In seiner Masterarbeit beschäftigt sich Andreas mit dem optimalen Ausbau von Stromnetzen. Dazu erstellt er Modelle, die Parameter wie Strommasten, Leitungswege sowie physikalische Bedingungen in Beziehung setzen, um sie auf ein bestimmtes Ziel auszurichten – wie die Minimierung von Wartungskosten. „Es ist wie ein Puzzle. Man tüftelt, modelliert und freut sich, wenn am Ende die Berechnungen in der Praxis perfekt zueinander passen.“
Doch immer geht es ihm auch um Vielfalt und die Erkundung der Welt. So legt Andreas vor dem Studien-Abschluss noch ein Auslandssemester in den USA ein. In Minnesota erweitert er seinen fachlichen und persönlichen Horizont, bereist das Land und genießt das Studentenleben. Zurück in Deutschland schlägt er das Angebot einer Promotion aus. Genug der Studien, Andreas will in die Praxis.
Schober, Team-Geist und Stuttgart
Im Januar 2018 beginnt er bei der Schober Information Group. Grundsätzlich hätte er auch Aktuar in der Versicherungsmathematik in Betracht gezogen, schlägt dann aber doch den Weg des Data Scientists im Marketing Bereich ein. „Schober hat einfach viele tolle und spannende Daten, mit denen ich rumspielen wollte“, sagt er, schmunzelt und fährt fort: „Die Arbeit ist vielfältig, bietet abwechslungsreiche Aufgaben und erfordert innovatives Denken. So taugt mir das sehr.“ Hinzu kommt für ihn die Arbeitsatmosphäre. Die Kollegen und der Team-Spirit seien super. „Wir unterstützen uns gegenseitig und wenn es mal bei einer Lösung hakt, helfen Brainstormings schnell weiter.“ Das Team ist, wie man schnell heraushört, nicht auf die Arbeit begrenzt. Mittags geht man gemeinsam zur Fitness, spielt zwischendurch Tischtennis oder Kicker zur geistigen Erfrischung und ein Feierabend-Bier trinkt man auch gerne gemeinsam, erzählt Andreas. Wegen Corona finden reale Gemeinsamkeiten derzeit allerdings nicht statt, gearbeitet wird vorwiegend im Homeoffice.
Aber auch Stuttgart hat ihn angezogen. Nach dem Studium hatte er Lust auf eine neue Stadt und Stuttgart hat ihn gut aufgenommen. Nach einer Zwischenstation in Korntal-Münchingen wohnt er mittlerweile in Stuttgart Fasanenhof und damit Rad-nah zum Büro. „Stuttgart ist super und nicht zu weit von der Heimat Nürnberg. Ich mag das Großstadt-Flair hier, es ist immer etwas geboten, die Stadt ist lebendig“, stellt der fränkische Wahlschwabe heraus. Nürnberg bleibt er dennoch eng verbunden: Freunde, Familie, die Nürnberger Altstadt, drei im Weggla und viele Dinge mehr, das vergisst man einfach nicht so schnell; selbst in Stuttgart nicht. Und so ist er regelmäßig auch in der alten Heimat.
Schober Dynamik: Immer neu, immer innovativ
Echte Dynamik und Wahnsinnspotenzial – mit diesen Begriffen beschreibt Andreas seine Tätigkeit bei Schober. Vor allem die Möglichkeiten von mobilen Daten und die damit einhergehende Informationstiefe fordern seinen mathematischen Spieltrieb heraus. Und als Data Scientist im Analyse-Team ist es genau seine Aufgabe, herkömmliche und neue Daten, bewährte und neue Analyse-Methoden, analoge und digitale Welt zum Nutzen der Kunden zusammenzubringen.
Seit seinem Start hat er verschiedene Kundenprojekte betreut – von klassischen Profilanalysen und Scorings über Geoprojekte wie Einzugsgebietsanalysen oder Besucherhochrechnungen bis hin zu sehr komplexen Themen. Besonders innovativ aber ist die Entwicklungsarbeit an der universal data orchestration (udo) Plattform: Nicht jeder hat die Fähigkeiten eines Data Scientist, aber in der datengetriebenen Ökonomie braucht jeder diese Fähigkeiten. Und genau hier setzt udo an, denn die Plattform stellt alle notwendigen Voraussetzungen und Modelle praktisch auf Knopfdruck zur Verfügung. Das ist etwa beim Wasserspezialisten bevo der Fall, erzählt Andreas. „Visualisierungen sowie das Programmieren und Zusammenstellen der Dashboards sind für mich hier übrigens der coolste Teil gewesen, weil so der Nutzen und die Erkenntnis aus den Daten unmittelbar sichtbar werden. Ich liebe es, Dinge zu verbessern!“
Nein, echt jetzt? Eine Amerikanerin in Stuttgart
Bei aller mathematischen Präzision und Planung, Andreas ist auch spontan und für Überraschungen gut. Im Hintergrundgespräch für dieses Porträt liefert er – nach rund zwei Stunden Gespräch – noch eine ganz andere Information: Sein Leben hat mit dem Auslandsstudium in den USA privat eine ganz entscheidende Wendung genommen. Neben Uni, Landeserkundung und Sport hat er dort nämlich seine Frau Angeles kennen und lieben gelernt. Anfänglich hatten sich beide noch auf eine Fernbeziehung eingestellt, aber halbe Sachen sind nicht nach Andreas Geschmack. Und so leben die beiden bereits seit mehr als zwei Jahren zusammen in Stuttgart, sind seit einem Jahr verheiratet und träumen vom Eigenheim.
Ansonsten genießen sie das Angebot der Stadt – treffen Freunde, gehen zum Volksfescht auf den Wasen, zum Weindorf oder sonstigen Festen in Stuttgart. Wenn das nicht stattfinden kann, stehen Sport, Videospiele oder Serien (aktuell zum Beispiel „The Mandalorian“) zur Entspannung auf dem Programm.
Um die Wette zum Lachen gebracht
Und was bringt Andreas zum Lachen? Da zögert er keinen Augenblick: „Meine Frau. Wir werden uns untereinander aber nie einig, wer lustiger ist und wer wen mehr zum Lachen bringt“. Also ist es optimal: „Sie bringt mich fast ebenso viel zum Lachen wie ich sie“, kommentiert er mit breitem Grinsen